Dagoberg Duck, Elon Musk, Mark Zuckerberg, Peter Thiel. Sie stehen Pate für die Plutokratie in den USA.
Warum spricht eigentlich niemand drüber?
Ökonomisch mag Europa weit zurück liegen, die hiesigen Finanzmärkte sind trotzdem klare Outperformer des noch jungen Jahres.
Das derzeit beste Chance-Risiko-Potenzial bietet aktuell der Bitcoin, zumindest wenn man mit Optionen unterwegs ist.
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Plutokratie hat zwar nichts mit dem Hund von Donald Duck namens »Pluto« gemein. Die gefällige Assoziation mit der Comic-Figur gestattet jedoch ein Recycling des Titelbildes. Dagoberg Duck ist immerhin der erste Plutokrat, dem wir in unserer Kindheit begegnet sind.
Eine Plutokratie (altgriechisch πλουτοκρατία plutokratía „Reichtumsherrschaft“) ist eine Herrschaftsform, in der der Besitz von Vermögen und Reichtum die entscheidende Voraussetzung für die Teilhabe an der Macht und politischen Herrschaft ist. Es ist also die „Herrschaft des Geldes“ oder des „Geldadels“.
Kennzeichen
- Herrschaft des Reichtums: In einer Plutokratie basiert die Macht primär auf dem Besitz von Vermögen und Reichtum. Die Reichen nutzen ihren finanziellen Einfluss, um politische Entscheidungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen, Gesetze zu gestalten und die öffentliche Meinung zu lenken.
- Indirekte Herrschaft: Die Plutokraten üben ihre Macht oft indirekt aus, indem sie Politiker und politische Parteien finanzieren, Lobbyarbeit betreiben und Medien kontrollieren. Es gibt nicht unbedingt eine einzelne Person oder eine formelle Gruppe, die offen als „Herrscher“ auftritt.
- In einer Plutokratie können formale demokratische Institutionen wie Wahlen und Parlamente bestehen. Diese Institutionen können jedoch durch den Einfluss der Reichen untergraben werden, wodurch die tatsächliche Macht bei den vermögenden Eliten liegt.
- Plutokratische Systeme können stabil und kontinuierlich sein. Die Macht ist nicht an eine einzelne Person gebunden ist, sondern an eine vermögende Klasse.
Quelle: Gemini
Setzt man in die Leerstellen die Namen Elon Musk, Jeff Bezos, Marc Zuckerberg, Tim Cook und Peter Thiel ein, beschreibt Gemini die Realität in den USA in wenigen Sätzen. Die Plutokraten des 21. Jahrhunderts sind Vasallen des jüdischen Finanzkapitals (Zuckerberg), libertäre Faschisten (Musk, Thiel) und intelligente Manager (Cook, Bezos). Alle haben den Zenit ihrer ökonomischen Karriere erreicht. Machtausübung ist die nächste Karrierestufe. Eine Ernennung zu Regierungsberatern, Ministern oder Botschaften ist die Voraussetzung hierfür. D. Trump kommt diesen Bitten nur zu gern nach.
Monroe Doktrin
Bereits vor der Amtseinführung macht die Trump-Administration deutlich, dass die Monroe Doktrin wieder gilt. Diese begründete den US-amerikanischen Imperialismus im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auf Drängen der USA spaltete sich Panama 1903 von Kolumbien ab. Die Roosevelt-Administration drückte dem Vasallen-Staat den berühmten Hay-Bunau-Varilla-Vertrag auf, der Panama quasi zur Kolonie der USA machte. Erst Jimmy Carter beendete diesen Zustand. Die Attacke von D.Trump auf Grönland folgt dem historischen Muster.
Kommentare, die auf die imperialen Zuge der Trump-Administration hinweisen, treffen ins Schwarze. Die Monroe Doktrin trat 1823 in Kraft und hatte zunächst das Ziel, Europa vom amerikanischen Kontinent zu vertreiben. 1873 verabschiedete der US-Senat den «Silver Coin Act«, wonach in den USA nur Goldmünzen Zahlungsmittel sind. Die Silberproduktion wurde fortan exportiert. Alle Staaten mit einer Silberwährung wurden überschwemmt. China musste Importe in Gold begleichen, konnte auf der anderen Seite den Silberschmuggel nicht unterbinden. 1899 musste das Kaiserreich die Grenzen öffnen, der Ausverkauf des Reichs war besiegelt.
Die imperiale Vergangenheit der USA ist mit dunklen Flecken durchsetzt. Hand aufs Herz: Was hat sich grundlegend gegenüber dem Jahr 1900 verändert?
Für die unmittelbare Gegenwart in Europa ändert sich wahrscheinlich nicht viel. Eine Imperialmacht USA kann eine Niederlage der Ukraine im Krieg gegen Russland nicht hinnehmen. Bis zur Klärung dieses Konflikts könnten sich die transatlantischen Handelsbeziehungen sogar wieder verbessern. Andererseits ist eine Schwächung der europäischen Staatengemeinschaft die Grundlage der Doktrin. Die Träume eines Friedrich März von einem Freihandelsabkommen mit den USA bezeugen die allumfassende Inkompetenz der CDU-Spitzenpolitiker. Dass die Trump Administration die heimische AFD unterstützt, passt allerdings in den Zeitgeist.
Die eigentliche Stoßrichtung der Monroe Doktrin im 21. Jahrhundert ist Asien. Die Chance ist groß, dass auch diesmal wieder »über Bande« gespielt wird, um China die Machtbasis zu entziehen.
2025 beginnt mit Divergenzen
Die erste »richtige« Handelswoche 2025 ist Geschichte. Der Newsflow ist noch dünn, um so interessanter ist eine Analyse der Geldströme anhand der Preisveränderungen.
Renten

Seit dem Kontraktwechsel im Dezember sinkt der Marktpreis für den Bund-Future, die Rendite für deutsche Staatsanleihen steigt. Inzwischen wurde der gesamte Renditerückgang seit dem Sommer egalisiert. Auffällig ist die Stringenz und Kontinuität des Renditeanstiegs. Üblicherweise sinkt die Rendite aufgrund institutioneller Nachfrage zum Jahreswechsel. Die Entwicklung ist nicht auf den heimischen Rentenmarkt beschränkt. Auch US-Treasuries erleben gerade einen Ausverkauf.
Ferner steigen die Renditen am langen Ende überproportional. Die Zinsstrukturkurve ist sehr steil. Langläufer sind gerade besonders preiswert. Investoren sehen dort besondere Risiken.
Diese Steilheit ist höchstwahrscheinlich der Grund, dass die Aktienmärkte (noch) vergleichsweise stabil sind. Institutionelle Kunden können über Fristentransformation aktuell gute Erlöse erzielen. Banken nutzen niedrig verzinste Kundeneinlagen um hochverzinste Langläufer zu erwerben. Die Differenz ist Reingewinn.
Aktien Europa

Die Aktienpreise in Europa sind ein Spiegelbild des Rentenmarkts. Trotz der Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen US-Handelspolitik pendeln die Notierungen um die Marke von 5.000 (EUR). Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die hohen Renditen am Anleihemarkt in Konkurrenz zu den Notierungen am Aktienmarkt treten. Die Rendite am Rentenmarkt ist aktuell höher, als die Dividendenrendite der BlueChips.
Aktien USA

In den USA sinken die Marktpreise für Aktien bereits auf breiter Front. Der Russell 2000 hat sämtliche wahlbedingten Preisaufschläge wieder abgegeben. Zum Wochenschluß wurde ein Verkaufssignal generiert.
Die Marktpreise sinken trotz der angekündigten Wahlgeschenke und trotz hervorragender Wirtschaftsdaten. In Europa steigen die Marktpreise zeitgleich trotz maximaler geopolitischer Unsicherheiten und ökonomischer Stagnation.
Das ist ein wenig stabiles Marktumfeld.
Bitcoin & Krypto

Die Prognose, dass das Krypto-Marktsegment im Jahr 2025 einen Hort der Stabilität ausbilden wird, trifft zumindest
aktuell zu. Der Preisanstieg vor den US-Wahlen wird gerade ausgiebig auskorrigiert. Die Preisschwankungen sind
moderat, die Volatilität weiter sehr hoch. Ein ideales Umfeld für die
Kontrakt | Strike | Verkaufspreis | Preis aktuell | Delta | Theta | Volatilität |
---|---|---|---|---|---|---|
Put Januar | 50 $ | 0.76 $ | 0.25 $ | 0.13 | 28.15 $ | 52 % |
Put März | 44 $ | 2.45 $ | 1.48 $ | 0.17 | 12.32 $ | 60 % |
Call März | 80 $ | 2.02 $ | 0.72 $ | -0.11 | 10.57 $ | 65 % |
Put Mai | 45 $ | 3.15 $ | 3.22 $ | 0.23 | 11.01 $ | 61 % |
Call Mai | 85 $ | 2.35 $ | 1.62 $ | -0.17 | 11.04 $ | 66 % |
10.73 $ | 5.67 $ | 0.25 | 73.09 $ | 61 % |
Obwohl der Preis des Bitcoin-ETF zuletzt leicht zurück gegangen ist und das Gesamtdelta der Handelsstrategie mit 0,25 deutlich positiv ist, sinkt der Rückkaufwert der Optionen kontinuierlich. Hierfür ist die Kombination langer Restlaufzeiten der Optionspaare, eine mit der Restlaufzeit steigende implizite Volatilität und die sehr defensive Auswahl der Strikes verantwortlich. Im Ergebnis fließen pro Kontrakt und Tag 73 $ an Zeitwert ab. Dieser Zeitwertverfall kompensiert aktuell Preissenkungen um bis zu 3 Prozent pro Tag. Bei steigenden Marktpreisen verliert der Optionskomplex wegen des positiven Gesamtdelta an Wert. Insbesondere aus der »nackten« Stillhalteroption mit Verfall im Januar fließt unmittelbar vor dem Verfall sehr viel Zeitwert ab (28 $ pro Tag und Kontrakt).
Spannend ist, wie lange dieses Opportunitätsfenster in diesem ETF offen bleibt; wie lange Spekulanten bereit sind, hohe Aufpreise für gehebelte Optionen zu zahlen.