Japan machts vor: Die Emission der Aktien der Tokyo Metro war vielfach überzeichnet. ÖPNV kann gut und
profitabel sein.
Elon Musk und Donald Trump eint eine behandlungsbedürftige Persönlichkeitsstörung.
Ist es Zufall oder Naturgesetz, dass Größenwahn nach Rechts Außen führt?
Elon Musk wäre im Falle eines republikanischen
Wahlsieges der größte Profiteur. Die Tesla Aktie zeigte in der vergangenen Woche, wohin die Reise gehen
könnte. Muss man wirklich Angst haben, die Hausse der Tesla Aktie zu verpassen?
Andere Geschäftsmodelle funktionieren auch ohne schrille Begleitmusik und völlig unabhängig von der
US-Politik. GE Vernova beispielsweise.
Die Causa Tesla
Elon Musk polarisiert wie kein zweiter. Derzeit ist er »All In« im Trump-Lager. Twitter wurde zu einem republikanischen Wahlkampfverstärker umgebaut. 75 Mio. $ hat Musk in seinen eigenen »Super-PAC« gesteckt und ist damit zum größten Finanzier der des Trump-Wahlkampfes geworden. Zuletzt lobte er eine tägliche Lotterie aus, für Menschen die eine libertäre Petition unterstützen und sich zur Wahl registrieren. Die Strategie scheint aufzugehen. Die FT zeigt in ihrer Samstagsausgabe einen Strom elektrisierter republikanischer Wähler beim »early Voting« im Swing-State North Carolina.
Im Falle eines Wahlsiegs von D.Trump wird Musk seine Ernte einfahren. Einen Vorgeschmack auf die Zukunft lieferte die Verkündung des Q3-Zahlenwerks der Tesla-Aktie am Donnerstag.
- Tesla Batterien sind der Kassenschlager überhaupt. Die Wachstumsrate: 40% p.a. (Gleichzeitig steht Northvolt vor der Insolvenz … ).
- Cybercaps (autonome Robotaxis) sollen ab 2026 ausgeliefert werden, zunächst 2 Mio. pro Jahr.
- Es wurden insgesamt 7 Mio PKW ausgeliefert (Wer erinnert sich an das 10 Mio. Jubiläum des VW-Käfer zur IAA 1965? ).
- Im Frühjahr erscheinen preiswertere Modellvarianten.
Im Falle eines Wahlsieges von D.Trump sind zwei Entwicklungen in Stein gemeißelt: Die preiswerte Navigationsisoftware aus dem Hause Tesla wird für den nicht beaufsichtigten autonomen Betrieb im öffentlichen Raum zugelassen und in den USA erhält Tesla ein Monopol für den Vertrieb von Speicherbatterien. Bereits jetzt dominiert Tesla dort den Speicher-Markt. Musk wird alles daran setzen, erstens keine ausländische Konkurrenz zuzulassen und zweitens Premium-Margen nicht durch heimische StartUps zu verwässern. Vielleicht wird zusätzlich eine Auto-Ikone geopfert, Stellantis wäre der naheliegenste Kandidat.
Auf der Präsentation der Quartalszahlen gab Musk auch eine Prognose für 2025 ab: Umsatz und Gewinn sollen um fast ein Drittel steigen.

Im Jahresverlauf war die Tesla-Aktie keine Kursrakete. Im Gegenteil: Investoren »zahlten« mit teilweise herben Buchwertabschlägen für die Eskapaden von Musk.
Seit Donnerstag spielt der Markt die Perspektive auf zukünftige Monopolerträge und einen direkten Zugang zur Macht.
Options-ETF als risikooptimierte Investmentalternative
Die USA sind das Eldorado für den Optionshandel. Man kann sich selbst in die Höhle des Löwen begeben oder
einen ETF erwerben, der den Optionshandel in dieser Aktie verbrieft. Die Tesla-Aktie firmiert unter dem
Börsenkürzel TSLA
, der Tesla Option Income ETF läuft als ‘TSLY’.
Er schüttete im letzten Jahr 8,90 $ als Dividende pro Anteil aus.

Auf Jahressicht entwickelte sich der ETF inklusive der Dividendenausschüttungen analog zur Tesla-Aktie!
Der ETF bietet ebenfalls einen Optionshandel an. Über diesen Weg steht auch Europäern ein Investment in den ETF offen. Dazu lässt man sich per Short-Put den ETF andienen. Der direkte Kauf ist nicht möglich, indirekt gibt es keine Beschränkungen.
Interessant ist die Analyse des Optionshandels im ETF. Das Open-Interest im Dezember-Kontrakt ist bescheiden. In der folgenden Februar-Fälligkeit ist das Open-Interest um den Faktor 10 höher. Das größte Open-Interest auf der Call-Seite besteht bei einem Strike von 15 $. Das entspricht bei einer Berücksichtigung der bis dahin fließenden Dividenden einem Aufschlag von mehr als 20 Prozent vom Wochenschlußkurs.
Der Verkauf einer kurzlaufenden Put-Option mit dem Ziel einer Einbuchung des ETF und ein gleichzeitiges Long-Engagement im Februar-Kontrakt bilden eine risikoaverse Alternative zu einem Dirketinvestment. Zusätzlich unterstützt man damit nicht das Geschäftsgebaren, profitiert als Trittbrettfahrer von einem möglichen Wahlsieg von D.Trump.
Ob man dieses Engagement vor den US-Wahlen eingeht oder erst einmal deren Ausgang abwartet, ist vermutlich Geschmacksache.
GE Vernova

So einen Chart sieht man nicht alle Tage. Es ist die Manifestation einer Metamorphose vom Saulus zum Paulus.
Die Kritik vor und während der Abspaltung der Wind- und Gasturbinen-Sparte von General Electric war laut und vehement, der eigenständige Start auf dem Börsenparkett holprig. Seit dem Sommer kennt die Aktie jedoch nur eine Richtung. Wir haben das Engagement in Microsoft damals in GEV getauscht, was rückblickend kein Fehler war. Das ordnet Hieronymus jedoch in die Kategorie »Ein blindes Huhn … « ein, eine zufällige Entwicklung.
In der vergangenen Woche veröffentlichten auch die GEV-Manager ihr Q3-Zahlenwerk. Kurz gesagt: GE Vernova kann vor Kraft kaum laufen. Das Unternehmen profitiert nach eigenen Aussagen unmittelbar vom AI-Boom. Während in der Presse die Absicht von Microsoft und Apple, modulare Atomreaktoren für die Stromversorgung von Rechenzentren einsetzen zu wollen dominiert, berichtet GE Vernova, dass Versorger, Rechenzentren und AI-Unternehmen Schlange stehen für den Erwerb kostengünstiger GE-Gasturbinen. Diese Entwicklung dürfte sich unter einer Trump-Präsidentschaft noch intensivieren. Kurzfristig ist die Aktie ziemlich heiß gelaufen. Das deutlichste Zeichen hierfür: Die Analystenzunft kommt mit der Anpassung von 1-Jahres-Kurszielen nicht mehr hinterher.
Unter Tradingaspekten ist nun ein guter Zeitpunkt für eine Gewinnmitnahme. Der Wert empfiehlt sich jedoch für einen Buy-and-Hold-Ansatz.
Kleine Randnotiz: Siemens Energy ist ähnlich aufgestellt, auch die Preisentwicklung der Aktie ist ähnlich.
Tokyo Metro
Jeden Tag benutzen sie 65 Mio. Menschen. Ihre Sauberkeit und Pünktlichkeit sind legendär. Seit Mittwoch werden die Aktien an der Börse in Tokio gehandelt. Die Emission hatte Ähnlichkeiten mit dem Börsengang der Deutschen Post. Es wurde Fernsehwerbung geschaltet, es gibt Incentive für das Halten der Aktie: Man bekommt verbilligte Tickets, kann in bestimmten Nudelrestaurants vergünstigt dinieren und hat Zugang zum Unternehmenseigenem Golfplatz. Je mehr Aktien der heimische Investor hält, desto üppiger sind die Rabatte.
Die Aktie war 15-fach Überzeichnet, ein Novum für eine Bahngesellschaft. Tokyo Metro lockt(e) mit einer Dividendenrendite
von 3,3 %. Nachdem der Aktienpreis nach der Emission um 47 Prozent gestiegen ist, hat sich die Dividendenrendite aber
deutlich reduziert. Telekom
und Post
erging. Allein
die Wachstumsaussichten für die Tokyo Metro sind extrem kapitalintensiv und darüber hinaus limitiert.